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Rückblick

Hier finden Sie Informationen über ausgewählte Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum »Gasthaus Arche«.

Dieser Bereich unserer Website befindet sich im Aufbau.

Großer Ansturm auf die blauen Beeren

Das Heidelbeerfest am 30. Juli 2023 war ein voller Erfolg

Recht unterschiedlich geriet das Heidelbeerfest des Geschichts- und Heimatvereins Furtwangen bei der »Arche« in den letzten Jahren. Waren 2020 und 2021 noch Jahre der Pandemie mit einem Ausfall und einer abgespeckten Version, fiel das Fest im letzten Jahr mangels blauer Beeren infolge der Trockenheit ganz aus. Doch 2023 hatten die fleißigen Helfer des Vereins ausreichend Heidelbeeren herangeschafft, so dass das Fest ohne Einschränkungen starten konnte.

Sage und schreibe 50 Kilo Heidelbeeren standen am Ende zur Verarbeitung bereit. Einzig das Wetter hatte den Verantwortlichen um Doris Kulke noch etwas Sorgen bereitet: Während des Zeltaufbaus am Freitag setzte wolkenbruchartiger Regen ein, die Schauer wiederholten sich ständig bis zum Sonntag Morgen. Doch zum entscheidenden Zeitpunkt am Nachmittag hielt das Wetter, und schon bald gab es keine freien Plätze mehr, sowohl im Zelt wie auch in der Gaststätte und im Pavillon herrschte großes Gedränge.

Die Helferinnen und Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Besucher zu erfüllen. Heidelbeertorten und -kuchen aller Art, Heidelbeerwein und Heidelbeersecco waren neben der selbstgemachten Heidelbeermarmelade die Renner. Über 40 Gläser wechselten den Besitzer und rund 30 Kuchen wurden verkauft. Eine ganz besondere Delikatesse war das Heidelbeereis, das entweder »solo« oder zu frisch gebackenen Waffeln serviert wurde.

Neben den kulinarischen Genüssen gab es auch die Möglichkeit, die Ausstellung über die Bregtalbahn zu besichtigen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hatten den ganzen Nachmittag kaum eine Verschnaufpause und kamen gehörig ins Schwitzen. Doch am Ende hat sich der schweißtreibende Einsatz gelohnt, man hatte praktisch alles verkauft und das Heidelbeerfest 2023 geht als voller Erfolg in die Vereinschronik ein!

Bericht und Foto: Gerhard Dilger

Gesundes Gemüse aus eigenem Anbau

Vortrag von Walburga Schillinger am 27.04.2023

Selten hat die Gaststube der »Arche« einen derartigen Ansturm von Besuchern erlebt wie am 27. April! Zu Gast war Walburga Schillinger, bekannt aus Fernsehsendungen, Buchveröffentlichungen
und als Vorsitzende des Netzwerks »Bauerngarten-und Wildkräuterland Baden e.V.«.

Sehr wohl war ihr bewusst, dass Schwarzwälder auf 900 Höhenmetern keine allzu großen Erwartungen in Gartenernte setzen, deshalb nahm sie Furtwanger Skeptikern sogleich den Wind aus den Segeln, indem
sie bekannte, auf einem Bauernhof in der St. Märgener Gegend aufgewachsen zu sein und seit Jahrzehnten als Bäuerin oberhalb von Schiltach unter gleichen Klimabedingungen zurechtkommen zu müssen. Die Bilder aus ihrem Garten jedenfalls lösten ungläubiges Staunen beim Publikum aus.

Aus welcher Fülle von Erfahrung diese Frau schöpft, spürte jeder bei ihrer munter sprudelnden Rede, die jederzeit auch locker Zwischenfragen zuließ.

Unabhängig von klimatischen Bedingungen gilt für jeden Gartenbau: Hacken des Bodens ist ebenso wichtig wie das Gießen. Ob im Kübel am Balkon oder im Gartenbeet – Düngen ist nötig, ob mit Hornmehl oder Asche; Mulchen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, mit Laub oder Grünschnittkompost.
Verabschieden sollte man sich von Pflanzen und Säen in Reih und Glied, stattdessen bewährt es sich, bunt gemischt Gemüse, Blumen und Kräuter je nach Wuchshöhe gestaffelt ausbringen.

Und was ist mit Unkraut und Schädlingen? Giersch wird mit Pappe am Wuchern gehindert und Schnecken lassen sich mit offenen Orangenschalen gern anlocken, aus denen man sie dann leicht herausklauben kann. Zuverlässig sicher vor Schneckenfraß sind übrigens Pflanzen, die aus eigener Saat gezogen wurden, an Stelle der gekauften Pflänzchen. Welche Gemüsesorten auf einem Beet vereint werden können, liegt auch an ihrer »Familien- Zugehörigkeit«. Aber dieses Kapitel konnte die Spezialistin auch nur kurz streifen. Bestens informieren darüber und all das Neue kann aber das reich bebilderte Buch »Bauerngarten-Glück«, das Walburga Schillinger im Ulmer Verlag veröffentlicht hat. Darin gibt es zusätzlich jede Menge Tipps zum Umgang mit den Samentütchen etwa, mit den Setzlingen sowie zum Bau eines Insektenhotels und nicht zuletzt die Ernte der Gemüse und neue praktische Koch-Ideen.

Jeder Gast (auch zaghafte Laien) konnte nach diesem Vortrag ermutigt mit neuem Schwung und guten Vorsätzen nach Hause gehen.

Bericht: Bregtalkurier Nr. 20, 20.05.2023

Humorvolles in der Arche

Vortrag von Ronald Holzmann über Johann Peter Hebel am 18.04.2023

Auch Klassiker wie Johann Peter Hebel können fesseln, wenn ihr Werk derart wirkungsvoll dargeboten wird, wie das im Rahmen einer Veranstaltung des Geschichts- und Heimatvereins in der vollbesetzten Gaststube der »Arche­« gelang.

Der Alt-Furtwanger Ronald Holzmann verstand es perfekt markgräflerisch, die weisen, hintersinnig humorvollen Gedichte vorzutragen, eingeflochten in die Lebensgeschichte des hochgebildete und doch so volksnahen, liebenswerten Dichters und Aufklärers.

Geboren war Hebel 1760 in Basel – zu der Zeit, als das Gebäude der »Arche« als Libding erbaut worden sein mag. Ohne dass ein Bild- oder Tonträger im Spiel gewesen wäre, gelegentlich zum Singen alter Volkslieder und Mundart-Kanons angeregt, ließ sich das Publikum von Holzmann in alte Zeiten entführen.

Bei so mancher der »Kalendergeschichten« in Hochdeutsch, lebten in den Köpfen der Lauschenden Erinnerungen aus der Schulzeit auf – und man nahm sie jetzt ganz anders wahr als damals und verstand auch, warum selbst Goethe diesen klugen Pädagogen und Dichterkollegen hochschätzte.

Bericht: Bregtalkurier Nr. 18, 06.05.2023